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Zum Valentinstag

fraugeppschlich

„Die Kunksmuhme war ein langes knochiges Mütterchen, dessen Haare stets zerzaust und struppig waren wie ein Elsternest. …“

herrgottert

„… Trumm hatte seine besten Jahre auf See verbracht.Genau siebzehn Schiffbrüche hatte er erlebt, war aber jedes Mal mit heiler Haut davongekommen. Natürlich hielt er sich immer streng an die Vorschriften des alten Seemannsgesetzes, wonach der Kapitän sein sinkendes Schiff nicht verlassen darf, sondern mit ihm untergehen muss. Sobald er aber auf dem Meeresgrund anlangt, gilt die Pflicht als erfüllt, und er kann ruhigen Gewissens davonschwimmen. Da Trumm ein außerordentlich guter Schwimmer war, rettete er sich stets unversehrt an Land. …“

gottertundgeppschlich

… „Sieh mal“, sagte sie, „die Röschen sind schon erblüht.“ Die Muhme stellte die Blumen in die Vase und setzte sich zu Trumm auf den Bettrand.

„Vielleicht sehnst du dich nach dem Meer?“, fragte sie. „Ich kann dich wieder zu einem jungen Mann machen, wenn du willst.“

„Wirst auch du dann wieder jung sein?“, fragte der Kapitän.

„Nein“, sagte die Kunksmuhme. „Ich muss eine alte Hexe bleiben, als solche bin ich zuweilen noch vonnöten.“

„Wirst du dann wenigstens auf mich warten, bis ich wieder alt sei werde?“, fragte der Kapitän.

„Nein“, entgegnete die Kunksmuhme. „Es würde deinem Charakter schaden, wenn du wüsstest, dass dich an deinem Lebensabend eine alte Hexe erwartet.“

Der Kapitän versank in Nachdenken.

„Dann gehe ich nirgendwohin“, sagte er schließlich. „Ich bin kein kleiner Junge mehr und will auch nicht nochmals einer werden. Ich habe schon zur Genüge Schiffe auf Grund gefahren.“ …

 

aus der Erzählung „Die Kunksmuhme“ von Aino Pervik

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Fuchs und Wiesel

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Zu guter Letzt

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Hahnenkampf

Ach, wie vieles muß man rügen,
Weil es sündlich und gemein,
So, zum Beispiel, das Vergnügen,
Zuzusehn bei Prügelein.Noch vor kurzem hab‘ ich selber
Mir zwei Gockel angesehn,
Hier ein schwarzer, da ein gelber,
Die nicht gut zusammen stehn.

Plötzlich kam es zum Skandale,
Denn der schwarze macht die Kur,
Was dem gelben alle Male
Peinlich durch die Seele fuhr.

Mit den Krallen, mit den Sporen,
Mit dem Schnabel, scharf gewetzt,
Mit den Flügeln um die Ohren
Hat es Hieb auf Hieb gesetzt.

Manche Feder aus dem Leder
Reißen und zerschleißen sie,
Und zum Schlusse ruft ein jeder
Triumphierend: »Kickriki!«

Voller Freude und mit wahrem
Eifer sah ich diesen Zwist,
Während jedes Huhn im Harem
Höchst gelassen weiterfrißt.

Solch ein Weibervolk mit Flügeln
Meint, wenn Gockel früh und spät
Seinetwegen sich verprügeln,
Daß sich das von selbst versteht.

Wilhelm Busch

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Es war einmal…

… eine wunderschöne Prinzessin. Sie liebte es, durch die Landschaften zu wandern.img_0081

Ganz in ihrer Nähe sprach der Wildhüter mit seinen Bäumen.

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Sie trafen sich auf ihrem Lieblingsplatz und belauschten die Klänge der Natur.

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Er ersann für sie Gedichte, erzählte Geschichten über das Fliegen und träumte mit ihr von einem eigenen Nest.

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Die Zeit verging…

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Doch eines Tages kam sie nicht mehr.

Also machte sich der Wildhüter auf die Suche.

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Bis er sie an einem völlig fremden Ort wiederfand.

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„Lass uns nach Hause gehen und von nun an gemeinsam die Welt bereisen.“

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Und so gingen sie nach Hause.

 

Ich wünsche allen ein gesundes, friedliches und glückliches neues Jahr. Auch wenn das jetzt scheidene Jahr die gesamte Achterbahn des Lebens für uns bereit hielt, voller neuen Begegnungen und Abschieden, möge das neue Jahr uns wachsen lassen und die angenehmen Erlebnisse überwiegen lassen.

 

 

 

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Der Mann und seine Rose

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„… Gewiss, ein Irgendwer, der vorübergeht, könnte glauben, meine Rose sei euch ähnlich. Aber in sich selbst ist sie wichtiger als ihr alle, da sie es ist, die ich begossen habe. Da sie es ist, die ich unter den Glassturz gestellt habe. Da sie es ist, die ich mit dem Wandschirm geschützt habe. Da sie es ist, deren Raupen ich getötet habe (außer den zwei oder drei um der Schmetterlinge willen). Da sie es ist, die ich klagen oder sich rühmen gehört habe oder auch manchmal schweigen. Da es meine Rose ist.“

Der kleine Prinz       von A. de Saint- Ex.

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Ohne Worte

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